|
 |
 |
|
|
Der Glossar beinhaltet eine umfangreiche Sammlung von Begriffen
zum Supply Chain Management. Eine Lektüre dieser Auflistung bietet
einen guten Einstieg in die Disziplin. Nebenbei ist die große Anzahl
von Einträgen ein Hinweis auf die Vieldimensionalität des SCM. |
|
|
(Klicken
Sie auf einen Buchstaben um zu dem zugeordenten Text zu gelangen.)
|
|
|
Advanced Planning Systems (APS) |
APS Systeme dienen zur Optimierung des Planungsprozesses. Sie bekommen
ihre Daten meistens direkt von einem transaktionsorientierten ERP System.
Deshalb werden sie meistens zusätzlich zu einem ERP System eingesetzt.
Normalerweise kann man zwischen verschiedenen Algorithmen wählen,
um die beste Lösung für das Planungsproblem zu finden. Eine
andere Kernfunktionalität ist die Möglichkeit "Was wäre
wenn" Szenarios oder Simulationen durchzuführen. Beispielsweise
kann man mit den geplanten Fertigungsaufträgen spielen, um den
optimalen Produktionsplan zu ermitteln.
Anbieter: i2, Manugistics, Numetrix, Logility, AES, Paragon, AspenTEch,
SAP
|
|
Available to promise (ATP) |
beschreibt eine Methode zur Berechnung des Anteils an Beständen
und Produktionskapazitäten, die nicht einer Bestellung zugeordnet
sind. Im Zeitalter des E-Commerce muss ein System eine derartige Kalkulation
fortlaufend durchführen, weil man die Fähigkeit haben muss,
diese Daten mit der Homepage und dem Kundenservice zu verknüpfen.
Die Formel ist ganz einfach: Es ist der momentan verfügbare Lagerbestand
minus den Kundenaufträgen. Die meisten Software Hersteller bieten
ein ATP Modul an. Vor dem Einsatz eines ATP Systems sollten die Fähigkeiten
überprüft werden, eine große Zahl an Bestellungen und
Anfragen abzuwickeln.
|
|
Bullwhip Effect |
Der sogenannte Peitschen Effekt ist ein Phänomen, das in der Supply
Chain auftritt. Eine konstant Nachfrage wird um so chaotischer, je mehr
man sich dem Ende der Supply Chain nähert. Eine kleine Schwankung
beim Einzelhändler wird entlang der Supply Chain immer mehr verstärkt.
Die übliche Reaktion besteht darin, Lagerbestände aufzubauen.
Die Ursachen sind:
1. Bestellverhalten der Kunden
2. Preismodelle, Aufbau der Preislisten, Rabattmodelle
3. Nachfrageplanungszyklen
4. Prioritäten im Falle von Knappheiten
|
|
Category Management (CM) |
Dies ist das strategische Management von Produkten und Produktgruppen
in den Regalen der Einzelhändler. Dies kann sowohl von den Einzelhändlern
selbst, als auch von deren Lieferanten vorgenommen werden. Meistens
sind Category Manager von beiden Seiten beteiligt. Ihre Hauptaufgabe
ist, dem Kunden den besten Service zu bieten (das richtige Produkt in
der richtigen Menge zum richtigen Preis zur passenden Zeit am richtigen
Ort).
|
|
Collaborative Planning, Forecasting and
Replenishment (CPFR) |
Initiativen zur Leistungsverbesserung und zur Freisetzung des Potentials,
das auf der Zusammenarbeit zwischen Einzelhändler und Lieferanten
beruht. Es ist nicht dazu gedacht, ECR, VMI oder QR Aktivitäten
zu ersetzen. Es ist vielmehr eine Erweiterung dieser Philosophien in
der neuen Ära des E-Commerce. CPFR begann ursprünglich als
ein Pilotprojekt zwischen Wal*Mart und Warner-Lambert, die 1995 eine
gemeinsame Prognose durchführten. Wurde anschließend in den
Bereich der Planung und der Wiederauffüllung ausgedehnt. Das Projekt
wurde unter der Schirmherrschaft von VICS eine internationale Initiative.
CPFR beschränkt sich im Moment (7/99) auf die USA, da europäische
Partner fehlen.
|
|
Customer order decoupling point (CODP) |
Hierbei handelt es sich um einen virtuellen Punkt in der Supply Chain,
ab dem Bestände angelegt werden um die Aufträge und die anonyme
Vorfertigung / Teilebestellung zu entkoppeln. Auf der Auftragsseite
zählt nur der Kundenservice, im anonymen Teil nur die Effizienz.
Die Wahl von CODPs ist eine strategische Entscheidung, die Lieferzeiten,
die Bestandshöhe und den Servicegrad festlegt.
|
|
Demand Planning |
ist nicht nur die Voraussage der Nachfrage nach einem bestimmten Produkt,
Gut oder Service. Es ist die Planung aller Produkte und Services um
den Markt zu bedienen. Es basiert auf historischen Daten und Wissen
über Ereignisse in der Vergangenheit und der Zukunft.
|
|
Demand Forecasting Unit (DFU) |
ist ein Lagerartikel an einem bestimmten Ort (DC, POS etc.) Dies kann
z.B. der Verlauf der Verkäufe (Zeitreihe) einer Falsche Milch in
einem bestimmten Absatzgebiet sein. Das unterste Niveau auf dem Daten
gesammelt werden, ist eine Zeitreihe. Ein Lieferant, der 50 Lagerartikel
in 20 Einzelhandelsketten mit jeweils 200 Absatzgebieten beliefert,
muss 200.000 DFU's oder Zeitreihen überprüfen. Dies kann nur
mit einem Computer und einer Software, die Exception Reports generiert,
geleistet werden. Die Generierung dieser Berichte ist kein Problem für
eine Tabellenkalkulation.
|
|
Design-to-order (oder engineer-to-order) |
Produkte, bei denen die Kundenspezifikation einmalige Konstruktionssaufwände,
wesentliche Anpassungen oder neu bezogene Materialien erfordert. Jeder
Kundenauftrag hat einen einmaligen Satz von Teilenummern, Stücklisten
und Arbeitsplänen zur Folge.
|
|
downstream |
Meint die Bewegung entlang der Supply Chain vom Produzenten "hinunter"
zum Kunden.
|
|
Efficient Consumer Response (ECR) |
Eine Initiative des Handels und deren Lieferanten um die zwischen ihnen
existierenden Barrieren zu beseitigen. Fokussiert sich auf Prozesse,
Methoden und Technologien um die Supply Chain zu optimieren. Begann
1993 in den USA mit einer Studie von Kurt Salmon Associates für
das FMI (Food Manufacturing Institut). Mittlerweile gibt es überall
auf der Welt regionale Initiativen. Die Hauptarbeitsgebiete sind zur
Zeit unterteilt in vier Programme:
- Efficient Assortment
Die Zusammenarbeit der Händler und Hersteller um das Sortiment
im Regal festzulegen und zu planen, wie die Effizienz und Profitabilität
des genutzten Raums maximiert werden kann.
- Efficient Replenishment (ER)
Die Zusammenarbeit der Händler und Hersteller um sicherzustellen,
dass das richtige Produkt, zu richtigen Zeit, am richtigen Ort, in
der richtigen Menge und Qualität zu den niedrigsten Kosten verfügbar
ist.
- Efficient Promotion
Die Zusammenarbeit der Händler und Hersteller um die Promotionsaktivitäten
so zu planen, dass die Beeinflussung der Konsumenten mit geringerem
Aufwand gesteigert werden kann.
- Efficient Product Introduction
Die Zusammenarbeit der Händler und Hersteller um neue Produkte
zu entwickeln und einzuführen, mit dem Ziel, die Fehlerquote
zu minimieren
|
|
Electronic Commerce |
war in der Vergangenheit die Bezeichnung für den elektronischen
Austausch von Meldungen zwischen Personen oder Firmen. Heutzutage bezeichnet
man damit die Abwicklung des Geschäfts mit elektronischen Mitteln.
Die meisten Analysen erwarten, dass im Jahr 2003 90% des "business-to-business"-Verkehrs
(b2b) und 25% des "business-to-consumer"-Verkehrs (b2s) auf
elektronischem Wege über das Internet abgewickelt wird.
|
|
Electronic Data Interchange (EDI) |
EDI ist der Austausch von strukturierten Geschäftsdokumenten,
wie z.B. Rechnungen, Kaufaufträge, Lieferscheine etc. auf elektronischem
Weg mittels standardisierter Dokumentformate.
|
|
Enterprise Resource Planning (ERP) |
ist ein an den Erfordernissen der Buchhaltung orientiertes Informationssystem,
das die Transaktionen zur Ausführung eines Kundenauftrages unterstützt.
Der Unterschied zu einem MRP-basierten System besteht in der Benutzung
eines GUI, relationaler Datenbanken, 4GL Sprachen, Client-Server Architektur
etc. Die Philosophie ist die gleiche.
|
|
Just-in-time (JIT) |
Just-in-time-Produktion bedeutet das Produzieren auf Abruf. Der oberste
Grundsatz lautet deshalb, dass zu jeder Zeit auf allen Stufen der Beschaffung,
der Fertigung und der Distribution nur gerade soviel zu beschaffen,
zu produzieren und zu verteilen ist, wie unbedingt notwendig.
|
...
top >>
|
Lieferzuverlässigkeit |
Lieferzuverlässigkeit oder Lieferservice wird zunehmend zum ausschlaggebenden
Faktor bei der Auftragserteilung. Lieferzuverlässigkeit drückt
sich durch räumliche und zeitliche Verfügbarkeit von Gütern,
kurze Lieferzeiten, Flexibilität, aber auch durch die Qualität
der Lieferung an sich aus.
|
|
Logistik |
Die Kunst, Materialflüsse bedarfsgerecht zwischen Quellen und
Senken zu leiten. Der Begriff Logistik summiert alle Tätigkeiten,
die mit der Bereitstellung, Lagerung und dem Transport von Gütern
zusammenhängen.
|
|
Make-to-order (MTO) |
Eine Produktionsumgebung, in der ein Gut oder eine Dienstleistung nach
dem Empfang einer Kundenbestellung hergestellt wird. Das entgültige
Produkt ist üblicherweise eine Kombination von Standard- und/oder
kundenspezifischen Teilen, um die speziellen Bedürfnisse der Kunden
zu befriedigen.
Wenn die Hauptkomponente und Zubehörteile gelagert werden bevor
die Kundenaufträge eingehen, wird oft der Begriff "assemble-to-order"
(ATO) verwendet.
|
|
Make-to-stock (MTS) |
Eine Produktionsumgebung, in der die Produkte hergestellt sind, bevor
ein Kundenauftrag eingeht. Kundenaufträge werden typischerweise
vom bestehenden Lager erfüllt, Produktionsaufträge dienen
zum Wiederbefüllen dieser Lager. Erfordert ein gutes Prognosesystem.
|
|
Material Requirements Planning (MRP) |
Ein Satz von Techniken, der die Stücklisten, die Bestände,
den Bedarf sowie den master production schedule benutzt, um die Materialanforderungen
zu berechnen.
|
|
Manufacturing Resource Planning (MRP
II) |
MRP II ist ein direkter Abkömmling und eine Erweiterung der MRP
Logik. Wurde als Methode zur Berechnung der Benutzung von Ressourcen
(Maschinen, Material, Arbeitskräfte) in einem Produktionsbetrieb
entwickelt. Das Konzept beinhaltet die Schritt-für-Schritt Planung,
auf oberster Ebene der Planungshierarchie beginnend. Die meisten ERP-Systeme
basieren auf diesem Prinzip.
|
|
Postponement |
Eine Produktionsstrategie, die den Service Level der make-to-order
Strategie mit der Flexibilität der assemble/make-to-order Strategie
kombiniert. Das Bauen, Einpacken, Verpacken, oder Zusammenmontieren
des entgültigen Produktes findet erst nach dem Auftragseingang
statt.
|
|
Pull-Ansatz |
In einer Supply Chain, die auf dem Pull-Ansatz basiert, wird die Produktion
mit der Konsumentennachfrage koordiniert. Informationen über das
Konsumverhalten werden den Produzenten sozusagen in Echt-Zeit übermittelt.
Dies führt zu einer signifikanten Reduktion von Lagerbeständen
und Kosten im System sowie zu einer verbesserte Ressourcennutzung. Dennoch
sind Pull-Systeme oft schwierig zu implementieren.
|
|
Push-Ansatz |
In einer Supply Chain, die auf dem Push-Ansatz basiert, werden Produktionsentscheidungen
aufgrund langfristiger Prognosen getroffen. Gewöhnlich verwendet
der Hersteller die Bestellungen der Verteiler und (Groß)Händler,
um die Konsumentennachfrage zu ermitteln. Diese Bestellungen schwanken
allerdings mehr oder weniger, was dazu führt, das Sicherheitsbestände
aufgebaut werden müssen. In Push-Systemen finden wir deshalb oft
erhöhte Transportkosten sowie hohe Lagerbestände und/oder
Herstellkosten.
|
|
Quick Response |
wurde in den späteren 80ern von Kurt Salmon Associates für
die Textil- und Konsumgüterindustrie und den Handel entwickelt.
Die Idee bestand in der Anwendung von japanischen Herstellungsverfahren
(JIT, Kanban) auf diese Industriezweige. Der treibende Faktor war die
Notwendigkeit den Kundenservice zu verbessern. Abhängig von der
Branche wird es auch Vendor Managed Inventory (VMI) genannt.
|
|
Stock keeping unit (SKU)
|
Eine Einheit an einem bestimmten geographischen Ort. Beispiel: Eine
Flasche Milch in der Fabrik und 3 Flaschen in verschiedenen Distributionszentren
repräsentieren 4 SKUs.
|
|
Supply
Chain (SC) |
Wird auch als Lieferkette, Distributionskette, Wertschöpfungskette
oder logistisches Netzwerk bezeichnet. Die Supply Chain besteht einerseits
aus Lieferanten, Produktionsstätten, Verteilerzentren und Einzelhandelsgeschäften;
andererseits aus den Rohmaterialien, Produktionslagern und den Fertigprodukten,
die sich zwischen den Einrichtungen bewegen.
In einer typischen Supply Chain werden Rohmaterialien bereitgestellt,
Produkte in einer oder mehreren Fabriken hergestellt, für die Zwischenlagerung
an Lagerhäuser versandt und schließlich an Einzelhändler
oder Kunden weitertransportiert. Die Supply Chain eines Produktes umfasst
also sämtliche Fertigungs- und Absatzstufen von der Rohstoffgewinnung
über die Produktion bis hin zum Absatz an den Konsumenten.
|
|
Supply Chain Management (SCM) |
Supply Chain Management meint eine Reihe von Ansätzen zur effizienten
Integration von Lieferanten, Produzenten, Verteilern und Einzelhändlern,
so dass Waren in den richtigen Mengen, an den richtigen Orten und zur
richtigen Zeit bereitgestellt werden. SCM zielt auf eine Minimierung
der systemweiten Kosten bei Erreichung einer zufriedenstellenden Lieferzuverlässigkeit
ab. [Levy]
|
|
Supply Chain Community |
Eine Supply Chain Community ist eine virtuelle, auf Partnerschaft basierende
Organisation, die in einer spezifischen Supply-Chain operiert. Dabei
kann es sich um eine temporär oder für die Lebensdauer der
spezifischen Supply Chain gebildete Einheit handeln. Typisch für
diese Art von Gemeinschaften ist die enge Integration des Material-,
Informations- und Geldflusses.
|
|
Supply Chain Council (SCC) |
Das Supply Chain Council ist eine gemeinnützige Organisation,
die 1996 von AMR, PRTM und 69 Anfangsmitgliedern gegründet wurde.
Ihre Ziel ist es, ein optimiertes Modell der Supply Chain - das SCOR-Modell
- zu entwickeln.
|
...
top >>
|
Supply Chain Operational Reference (SCOR) |
Das SCOR Modell ist das standardisierte Referenzmodell für den
Kernprozess (Planen, Beschaffen, Fertigen, Liefern) in der Supply Chain.
Im SCOR Modell werden die Prozess wie folgt definiert:
Plan (Planen)
die Prozesse, welche den Bedarf und die Nachfrage so harmonisieren
und synchronisieren, dass die vereinbarten Ziele am besten erreicht
werden.
Source (Beschaffen)
die Prozesse, welche den Einkauf und die Beschaffung von Waren und
Dienstleistungen steuern, die gebraucht werden um den aktuellen und
geplanten Bedarf zu decken.
Make (Herstellen)
die Prozesse, welche erforderlich sind, um die Rohstoffe und Halbfertigwaren
in jene Fertigwaren umzuwandeln, die gebraucht werden, um den aktuellen
und geplanten Bedarf zu decken.
Deliver (Liefern)
die Prozesse, welche ausgeführt werden müssen, um die fertigen
Produkte und Dienstleistungen zum Kunden zu bringen.
|
|
|
upstream |
Meint die Bewegung entlang der Supply Chain vom Kunden "hinauf"
zum Produzenten.
|
|
Vendor managed inventory (VMI) |
Ein Mittel zur Verbesserung der Performance in der Logistikkette, bei
dem der Lieferant Zugriff auf die Lagerbestand- und Nachfragedaten des
Kunden hat. Der Lieferant ist verantwortlich für die Bestandshöhe
und die Verfügbarkeit im Lager der Kunden.
|
|